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Der Autor verarbeitet in diesem Buch eigene Erfahrungen. Die jüdische Familie Kapitelman ist 1994 von der Ukraine nach Deutschland ausgewandert. Der Vater ist nicht besonders religiös, nach dem Aufenthalt in einem Asylantenheim betreibt er in Leipzig in russisches Spezialitätengeschäft. In Kiew war der Vater, ein studierter Mathematiker, ein Lebemensch, der auch in krumme Geschäfte verwickelt war. In Leipzig lebt er sehr zurück gezogen, nicht einmal zu Silvester geht er aus dem Haus. Er hat Angst vor den Neonazis. Eines Tages fragt ihn der Sohn, ob sie nicht nach Israel reisen sollten. Der Sohn möchte mehr über das Judentum und den Vater erfahren. Wer ist der Vater, diese unsichtbare Figur?Schließlich reisen Vater und Sohn nach Israel. 52 Tage soll die Reise dauern. Borja, den sie aus Kiew kennen, holt sie am Flughafen ab. Der Vater ist zu Beginn der Reise ziemlich niedergeschlagen. Sie besuchen Tel Aviv und den See Genezareth, der Sohn möchte ihm auch die besetzten Gebiete zeigen. Doch dann vollzieht der Vater einen Wandel: Er, der nie besonders religiös war und sich als aufgeklärten Atheisten bezeichnet hat, betet an der Klagemauer und setzt sich eine Kippa auf den Kopf. Auch seine Ablehnung gegenüber den Arabern zeigt er ganz offen. In Israel lebt er nun inmitten von Exilrussen. Im Fernsehen läuft der russische Staatssender, die gesamte Umgebung ist russisch geprägt.Der Großteil des Buches handelt von dieser Reise. Das Buch ist sehr komisch, sehr unterhaltend, sehr rührend und sehr paradox. Erstaunlich ist die Tatsache, dass das Buch frei von Kitsch und Klischees ist. Eine wunderbare Vater-Sohn-Geschichte und ein Buch über jüdische Identität. (LHW.Lesen.Hören.Wissen/Markus Fritz/www.biblio.at)