Cover von Hart auf hart wird in neuem Tab geöffnet

Hart auf hart

Roman
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Boyle, Tom Coraghessan
Verfasserangabe: T. Coraghessan Boyle ; aus dem Englsichen von Dirk van Gunsteren
Jahr: 2015
Mediengruppe: B.Bell.Erw/L.narr.ad
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: WFO - Auer Standorte: Boyl Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Wenn der Anspruch auf Selbstbestimmung zur Bedrohung für die Gesellschaft wird. (DR)Adam, Sohn eines Schuldirektors und Vietnamveteranen, stand immer schon außerhalb der Gesellschaft, denn er ist schizophren und leidet an psychotischen Schüben. Daran können auch zahlreiche Therapiesitzungen nichts ändern. Mit der Volljährigkeit endet die Möglichkeit seiner Eltern, ihn unter Kontrolle zu bringen. Die Gesellschaft wird für Adam zunehmend zum Feindbild. In den Redwood Forests im Norden Kaliforniens baut er sich Schutzbunker und Notunterkünfte, denn er möchte so leben wie sein großes Idol John Colter, ein Waldläufer des 19. Jhs., der für ihn Freiheit, Unabhängigkeit und Durchhaltevermögen symbolisiert. Und er baut Schlafmohn an - für den Eigenbedarf und den Verkauf an einige wenige Bekannte. Dann trifft Adam auf Sara, Hufschmiedin und 15 Jahre älter als er. Auch sie hat sich ein eigenes Bild von der Gesellschaft gemacht. Bei einer Verkehrskontrolle weigert sie sich, den Sicherheitsgurt anzulegen und den Polizisten ihre Papiere zu zeigen. "Ich habe keinen Vertrag mit ihnen", wiederholt sie immer wieder. Anfangs glaubt sie, in Adam einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, und blendet sein irrationales und bedrohliches Verhalten weitestgehend aus. Doch Adams einziges Interesse an ihr besteht in Sex und Essen. Adam verliert zunehmend den Bezug zur Realität, immer häufiger ist er davon überzeugt, es mit Aliens statt Menschen zu tun zu haben. Trotzdem ist Adam - ganz legal - im Besitz einer Waffe. So ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis die tickende menschliche Zeitbombe hochgehen wird.Mit Adam hat T. C. Boyle eine ebenso verstörte wie verstörende Figur geschaffen, die leider ein reales Vorbild hat. Schon längst sind militante Milizen und rechtsradikale Gruppen für die USA zum Problem geworden, inzwischen schätzt man, dass es bereits mehr als 900 sogenannte "hategroups" gibt, für die Polizisten "Männer in Halloweenverkleidung" sind wie für Jerry Kane, der sich 2010 über den "Nazicheckpoint" ärgerte und die beiden Polizisten erschoss. Er wird damit für die Romanfigur Sara zum Idol, bis sie schließlich davon träumt, Brandbomben in Polizeiwachen zu werfen.Eine der Ursachen für die amerikanische Gewaltbereitschaft vermutet Boyle darin, dass immer noch die Pioniere und Trapper von früher glorifiziert werden und "Töte, oder du wirst getötet" als Tugend gilt. Trotzdem betonte Boyle bei seiner Lesung in Wien - interessanterweise ist das Buch zuerst auf Deutsch erschienen - keinen politischen Roman geschrieben zu haben. Er überlässt es seinen LeserInnen, ihre Schlüsse daraus zu ziehen, wie weit der Mythos der Selbstbestimmung der Einzelnen der Gesellschaft zur Last fallen und sie letztlich sogar bedrohen kann. (bn.bibliotheksnachrichten/Anita Ruckerbauer/www.biblio.at)

Details

Suche nach diesem Verfasser
Verlag: München, Hanser
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-446-24737-6
Beschreibung: 395 Seiten
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: deutsch