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Die Liebe besiegt nicht alles, Liebe und Krieg sind nicht einmal Gegensätze. Denn der Krieg zerstört, was ihm nicht nützt - überall, nicht nur im Zweiten Weltkrieg. (DR) Im untersteirischen Maribor, das seit der deutschen Besetzung wieder Marburg an der Drau heißt, lieben sich Valentin und Sonja. Die Arzttochter studiert Medizin in Graz, er ist Universitätsassistent in Ljubljana, das seit 1941 zum faschistischen Italien gehört. Über alte und neue Grenzen hinweg schreiben sie sich poetische Briefe mit vielsprachigen Lyrikzitaten. Der oberflächliche Friede in der zweisprachigen Stadt wird jäh unterbrochen, als Valentin durch Trunkenheit auffällt und verhaftet wird. Um ihrer Liebe und Zukunft willen zahlt Sonja dem diensthabenden SS-Offizier mit slowenischen Wurzeln den hohen Preis ihres Körpers und kann Valentin vor dem Schlimmsten bewahren. Beide überleben - sie im KZ und er bei den Partisanen, deren Zweifel an seiner Loyalität ihn fast das Leben kosten. Doch ihre Liebe erstirbt. Der slowenische Autor Drago Jancar, geboren 1948 in Maribor/Marburg, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren slowenischer Sprache. In seinen Romanen behandelt er die slowenische Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts zwischen Deutschnationalismus, gefeiertem Slawentum, Nationalsozialismus und Kommunismus. "Wenn die Liebe ruht" stellt in grausamen, aber keinesfalls realitätsfernen Schicksalen die Gräuel und die Gewaltverherrlichung totalitärer und ausschließender Ideologien und die inneren Konflikte von Menschen an den Grenzen von Staaten, Sprachen und Leidensfähigkeit dar. Das Buch ist brutal wie das Leben im und nach dem Krieg - und daher lesenswert!